8176  DÜRCK Heinrich oder Peter * Olderberg?
+ vor 1684

oo vor 1650

8177  N. Margarethe *
+ vor 1693

Weitere Nr.:


KINDER:
(4088)Hans Jakob
     * um 1650
   oo (4089)Catharina N.
Anna Maria Margarethe
     * um 1650;
   oo um 1675, Bastian Rupp; (+ 20.08.1729, Rittenhofen),
      S.v.Sebastian Rupert und Magdalena Schmitt, Ensdorf
     (Nach B.Rupp, Nr. 301, ist sie die Tochter Anna Maria von Jacob Ritt aus Rittenhofen!)
     + 12.01.1719
Anna Barbara
     * um 1655;
   oo Peter Albert; Rittenhofen; 1685 ist sie bereits Witwe
Anna Maria
     * um 1655;
   oo Hans Berhard Holtzkampf oder Foltz; Engelfangen

WEITERE ANGABEN:
(8176) Erster Einwohner im verödeten Rittenhofen nach dem 30jähr.Krieg;
auschließlich 'Ritt von Rittenhofen' genannt; wobei nicht feststellbar ist auf welchen der Brüder
Heinrich oder Peter aus Olderberg die Bezeichnung zutrifft.
Mit dem Namen Ritt Dürck; Dirk oder Türck wird erst sein Sohn Jakob bezeichnet.
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JACOB MÜLLER: ' RITT VON RITTENHOFEN ' WAR AHNHERR :
Nicht immer gehen Familiennamen wie Luxemburger; Niederländer; Schwed und auch Türk auf eine Herkunft
aus den damit genannten Ländern oder einen längeren Aufenthalt ihrer Namensträger darin zurück.
Es war auch anders, und nicht selten hatten unsere heutigen Zunamen eine lange Entwicklung.
Von einem solchen Fall hier an der Saar berichtet die nachfolgende Geschichte vom 'Ritt von Rittenhofen',
dessen Familie man die 'Ritten Dürcken' nannte; was erst nach Generationen zum heutigen Namen Türk führte.

Zunächst aber sei; um jedem Trugschluß vorzubeugen; darauf hingewiesen; daß es bereits mehr
als zweihundert Jahre vor diesem Ritt von Rittenhofen; dem wir erst nach dem 30jährigen Krieg begegnen;
in der damaligen Grafschaft Saarbrücken eine Familie gab; die sich 'von Rittenhofen' nannte.
Diese aber hatte mit dem Stammvater der heutigen Familie Türk nichts zu tun.
Gemeinsam war beiden nur; daß sie nach demselben Ort benannt wurden; den außer Rittenhofen im Köllertal,
das heute zum Püttlinger Stadtteil Köllerbach gehört, gab es nach meinen Ermittlungen ein zweites Dorf
dieses Namens in Deutschland nicht. Und das Geschlecht derer von Rittenhofen; das im 15.Jahrhundert lebte,
gehörte höchstwahrscheinlich zum Adel unserer Gegend.
Das bestätigen einige Ehen, bei denen auch die Frauen das 'von' in ihrem Namen führten (1).
Hauptvertreter dieser Familien war unstreitig jener 'nassauische Rat Hans von Rittenhofen',
der im Jahre 1458 im Auftrag des Grafen von Saarbrücken einer umstrittenen Abtwahl
im Kloster Wadgassen beiwohnte (2). Doch ist ein auf sein Geschlecht zurückgehendes Herrengut,
ähnlich dem 1563 genannten 'Hennengut' bei Derlen (3); das noch im 18.Jahrhundert als 'uralt Höhnengut'
erwähnt wird (4) und nur auf den schon 1399 genannten 'Junker Hennen' zurück gehen kann (5),
für Rittenhofen nicht nachweisbar; es sei denn, man führt die Entstehung des Ortsnamens auf ein Hofgut zurück,
das anfänglich einem Ritter gehörte. Daran erinnerte aber schon vor dem 30jährigen Krieg nichts mehr
in Rittenhofen, denn in dieser Zeit standen dort folgende Anwesen:
1.Keller Hansen Hauß
2.Wendel Osters Hauß
3.Oster Arnuals Hauß
4.Michel Büchen Hauß
5.Hermanns Hauß
6.Christmanns Hauß
7.Chunen Michels Hauß
8.Cuntzen Hauß
Man sieht, es sind nur Häuser dokumentiert, deren Benennung, außer bei den Kellers und Büchen,
sich auf nichts als auf die Vornamen ihrer damaligen Besitzer oder auch deren Väter bezog.
Ob eine der Ahnfrauen dieser Besitzer von dem vorherigen Geschlecht derer 'von Rittenhofen' abstammte,
wurde bisher nicht ermittelt.

Mit dem Frieden von Münster im Jahre 1648 hatte dann bekanntlich der Krieg in unserer Gegend
nicht schlagartig aufgehört. Der Streit Frankreichs mit Spanien und Lothringen schwelte weiter, wodurch
Besatzungstruppen auch noch in den fünfziger Jahren des 17.Jahrhunderts unsere Heimat verunsicherten (7).
Wahrscheinlich trug das mit dazu bei, daß mancher, der den unseligen, vielfach von der Habsucht
diktierten Glaubenskrieg irgendwo überlebte, nicht sofort in die Saarbrücker Lande zurückkehrte
oder sich dort ansiedelte. So kam es wohl, daß noch im Jahre 1664 der ganze Bann von Rittenhofen verödet
war, was zu 'merklichem Nachteil der Herrschaft' ging. Nur die alte, ledig gebliebene 'Hermanns Tochter
Agnes' fristete in dem verfallenen Dorf ihr klägliches Leben.

Um größeren Schaden zu verhüten, wurden darum am 18.Mai 1664 den
'Gebrüdern Heinrich und Petern aus Oldenburg' zunächst zwei der dortigen Vogteien auf fünf Jahre
abgabenfrei überlassen und der Hermanns Agnes gestattet, zu ihrem Lebensunterhalt an die genannten Brüder
'acht Morgen Lands und zwei Wagen Heu' zu verkaufen. Von den Häusern, die man mit den Nebengebäuden
auch Vogteien nannte; erhielt Heinrich das vorstehend unter
1. genannte Kellers Hansen Hauß und Peter das unter
2. aufgeführte Wendel Osters Hauß (8).

Es dürfte ein seltener Zufall gewesen sein, daß am selben Tag, unmittelbar vor diesem Protokoll
über Rittenhofen, einem, mit seinem Namen nicht genannten, Mann 'von Olderberg' und seinen sieben Kindern
die Löwische Vogtei in Sellerbach auf neun Jahre abgabenfrei überlassen wurde (9),
das gebot Vorsicht, besonders weil die diesbezüglichen Nachschlagewerke ein Olderberg
nicht nennen, sondern nur ein Oldern im ehemaligen Bezirk Breslau und Oldershausen im Harz.
Die Überprüfung ergab, daß beide Herkunftsbezeichnungen deutlich unterschiedlich geschrieben sind.
Auch heißt es im ersten Protokoll 'von Olderberg' und im folgenden 'aus Oldenburg'.
Und es fand sich eine Niederschrift, nach der am 19.November 1664 ein Jakob Krämer und
seine Ehefrau Margarethe aus Schwalbach die Löwische Vogtei, deren Wiederaufbau begonnen war,
mit den dazugehörigen Gütern einem 'Jean von Olderberg' und dessen Ehefrau Katharina
für 9 Reichstaler überließ (10).
Versuchen wir das zu deuten, dann sei zuerste darauf hingewiesen, daß es meist Frauen waren,
die den langen Krieg als einzige einer ganzen Familie oder gar Sippe überlebten
und damit ansehnliche Güter erbten. Heiratete eine solche Frau, dann übernahm nicht selten
der Mann mit deren Haus und Hof auch ihren Namen. Einen solchen Fall, der durch Eid bezeugt ist
gab es in Püttlingen (11).
Demnach dürfte auch der vorstehend genannte Jakob Kremer identisch sein
mit dem vorherigen Besitzer der Löwischen Vogtei; also dem Mann von Olderberg.
Dieser hatte die Margarethe Kremer aus Schwalbach geheiratet und mit deren Besitz
auch deren Namen übernommen.
Darauf überließ er im Einverständnis mit seiner Frau die im Aufbau befindliche Löwische Vogtei
in Sellerbach seinem inzwischen auch verheirateten Sohn Jean, der damit seinen vermutlich
adeligen Namen behielt, was zugleich nahelegt, daß Olderberg kein Ort, sondern nur ein Hof-
oder Herrengut in der Nähe von Oldern oder Oldershausen war, womit wir uns auch hier,
ohne die Gefahr der Irreführung, den Brüdern aus Oldenburg zuwenden können.

Über Rittenhofen aber schweigen die Akten nach dem Protokoll vom Mai 1664 zwanzig Jahre lang.
Und die im Jahre 1684 durchgeführte Renovatur erwähnt dann mit keinem Wort mehr die Brüder aus
Oldenburg.
Sie spricht nur noch vom 'Ritt von Rittenhofen', der jetzt zwei Drittel dieses Bannes besaß
und mit dessen Hilfe kurz nach seinem Tode auch noch das restliche Drittel erworben wurde,
wodurch ganz Rittenhofen, wie vielleicht schon einmal über zweihundert Jahre vorher,
wieder in der Hand einer einzigen Familie war, die man 'Ritten Dürcken' nannte.
Im einzelnen erfahren wir darüber folgendes :
Die Renovatur nennt zunächst die hier schon angegebenen Häuser vor dem 'langwierigen Krieg',
die alle, wie es heiß, 'desoliert und in Ruin kamen'.
Weiter hören wir, daß die 'Güter verwachsen und verwildert' waren und das Stift St.Arnual,
das Hospital zu Saarbrücken und die Kirche zu Cölln viele Schuldenforderungen darauf hatten,
zu deren Tilgung einige Felder und 6 Fuhren Heuwuchs an den Jakob Scherer
zu Herchenbach verkauft wurden.
Nach vielen Jahren habe dann der Amtsschultheiß Bernhard Wölflin nach Abzug
der 6 Fuder Heu den Bann in drei Teile geteilt, wovon zwei Teile dem Fiscus
und ein Teil dem Meyer von Völklingen, Mathias Büch, zufielen.
er Meyer von Völklingen aber, so entnehmen wir dem Bericht weiter,
hatte dann seinen Teil an den 'Ritt von Rittenhofen' verkauft und auch die Herrschaft
hatte diesem ein Drittel überlassen.
Es waren zusammen die 'sechs Hausstätt, Hofgering und Gärten, die diesseits dem Floß von
Kohlwiesen Brunnen' lagen.(12), das restliche Drittel 'jenseits vom Floß', vornehmlich
Herrmanns Haus, erwarb dann am 10.März 1685 des Ritten Schwiegersohn 'Bastian Rupp'
und dessen 'eheliche Hausfrau Margarethe ' für 75 Gulden; wobei Sebastian Rupp den Kaufpreis
mit 'Hilfe seines Schwiegervaters, weyl. Ritt von Rittenhofen' bar bezahlte und dafür an seinen
Schwager 'Jakob Türck' innerhalb eines Jahres 7 Taler, und an seine Schwägerin 'Anna Barbara
weyl.Peter Alberts Witwe' innerhalb von 10 Jahren, 8 Taler zu geben hatte,
wofür die letztgenannte ihm als Ausgleich ein Stück Garten überließ (13).
Es unterzeichneten den Kauf Jacob Türck, Bastian Rupp und Anna Barbara.
Ihre Handzeichen sind keine Kreuze. Hier waren also der Ritt von Rittenhofen und sein
Schwiegersohn Peter Albert bereits verstorben. Des Ritten Sohn wird Türck genannt
und die Kostenrechnung des Rentmeisters nennt den Käufer Bastian Ruppert (14).

II.Kinder:
1) Margarethe, + 22.1.1719, oo Sebast.Rupp, auch Ruppert genannt, S.v.Sebastian Roup, Ensdorf
2) Anna Barbara, oo Peter Albert; + vor 1685
3) Johann Jacob Dürck, auch Türck und Dirck genannt, Synodalis, + 25.7.1719
oo Katharina N. + 18.3.1720
4) Anna Maria, ihr Name steht nicht eindeutig fest, oo Hans Bernard Foltz aus Engelfangen

III.Enkel und Söhne des Jacob Dürck
a) Sebastian Dürck; + vor 1740; oo Margarethe Meyer
b) Joh.Theobald Dürck; * um 1685; + 2.4.1740 in Niedersalbach;
oo 1707, Margarethe Paul; + 13.7.1768; T.v.Hieronymus P. und Gertrud Krämer aus Niedersalbach
c) Joh.Heinrich Dürck; + 15.12.1726; unverheiratet; war 1711 Pate beim ersten Kind
seines Bruders Theobald.
Mit dieser dritten Generation verschwand damals der Name Dürck aus Rittenhofen.
Von dem unter III/a genannten Ehepaar Sebastian Dürck - Margarethe Meyer; das zuletzt dort lebte;
war beim Tode ihres Sohnes Mathias am 20.3.1740 der Vater bereits tot;
und ihr Sohn Jakob heiratete am 7.11.1752 die Anna Maria Feld aus Niedersalbach;
womit auch dieser; wie vorher sein unter III/b genannter Onkel Theobald dort seßhaft wurde.
So kam es, daß die Renovatur von Rittenhofen im Jahre 1758 den Namen Dürck, Türck oder Dirck
überhaupt nicht mehr nennt, sondern nur noch die Namen von eingeheirateten Tochtermännern (21),
womit es bei den Ritten - Dürcken wiederum fast genau so war wie vor 300 Jahren vorher
bei der Rittenhofer Adelsfamilie.
Wer aber war nun dieser große, wahrscheinlich im ganzen Köllertal bekannte Mann
den die Annalen der gräfl.Regierung in Saarbrücken nur den Ritt von Rittenhofen nennen
und von dem wir erst nach seinem Tode durch sein Familie, insbesonders seinen Sohn Jakob
erfahren, daß sein wirklicher Zuname Dürck, Türch oder Dirck hieß?
Der erste Gedanke hierzu dürfte sein, daß der Ritt, wie wir das an Jean von Olderberg sahen,
ein Sohn von einem der Brüder aus Oldenburg war, den man mit den vorgenannten Namen rief,
was dann als Zuname auf seine Familie überging.
Doch bei keinem der nur 1664 erwähnten Brüder wurde damals ein Sohn,
eine Frau und Erben oder Kinder erwähnt, wie das bei dem Mann von Olderberg geschah.
Auch wurde ihr 1664 erworbener Besitz nie annulliert oder überschrieben,
was sicher bei der Renovatur von 1684 nochmal erwähnt worden wäre.
Es konnte also nur einer der Brüder selbst gewesen sein, der zum Ritt von Rittenhofen wurde.
Und diese, von der von der Regierung in Saarbrücken akzeptierte Hervorhebung seiner Person
konnte nicht einfach darauf zurückgehen, daß er ein fleißiger Bauer war, der gut reiten konnte.
Da Oldenburg seit jeher wegen seiner Pferde- und Rinderzucht bekannt ist, scheint es vielmehr so
gewesen zu sein, daß sich einer der Brüder die auf diesem Gebiet die aus seiner alten Heimat
mitgebrachten Kenntnisse und Erfahrungen in Rittenhofen zu Nutze machte,
was der um den Wiederaufbau ihres 'desolierten' Landes bemühten gräflichen Regierung
in Saarbrücken sehr entgegen kam, dem Ritt selbst aber nicht nur seinen ehrenvollen Namen;
sondern auch die Mittel einbrachte, womit ganz Rittenhofen erworben wurde.
Und von daher erklären sich dann auch der große Wiesenbesitz und die nicht
alltäglichen Handzeichen der Ritten - Dürcken, die vielleicht einen Halfter mit Leine,
eine Peitsche und den Sitz eines Melkstuhles darstellen sollen.
Der Ritt von Rittenhofen war demnach nicht nur ein fleißiger und guter Ackersmann,
sondern auch ein erfolgreicher Pferde- und vielleicht auch Rinderzüchter
Von dem erst bei der Familie des Ritt auftretenden Zunamen Dürck ist in einigen Nachschlagewerken
übereinstimmend folgendes zu entnehmen: Dürck und Dirck waren in Norddeutschland weit verbreitete
Namensformen für Dietrich, die vornehmlich an der Nordsee und in Oldenburg zu Familiennamen
wurden.
Theoderich oder Theodericus wurde, was dann über Namen wie Tederich, Thiadrich und Dieterich
nicht nur zu Dietrich sondern auch Thierig führte (22); den man in Lothringen Thiery nannte.
Vielleicht dadurch beeinflußt oder weil man Dürck bei uns als Vornamen nicht kannte;
schrieb man hier neben Dürck zunächst auch Türck, was dann, wie viele Eintragungen beweisen,
erst um die Mitte des vorigen Jahrhunderts endgültig zu Türk wurde (23).
Damit dürfte eindeutig feststehen, daß die 'Gebrüder Heinrich und Petern aus Oldenburg'
den Zunamen Dürck von zu Hause mitbrachten und der Name Türck in diesem Fall nicht das geringste
mit der Türkei zu tun hat. Da aber nicht herauszufinden ist, von welchem der Vorväter in Oldenburg
Dürck als Zuname auf die Brüder überging, und auch nicht, wer von den beiden der Vater
der Ritten-Dürcken war, kann als Ahnherr der heutigen Namensträger Türk, die aus dem Köllertal stammen,
mit einer Anmerkung nur der 'Ritt von Rittenhofen' gelte.

Quellen und Anmerkungen:
1 Mitgeteilt v.Herrn K.Rug; Pfr.i.R.; Püttlingen; der auch weitere Hinweise gab wofür ich hier verbindlichst danke.
2 Michael Tritz: Geschichte der Abtei Wadgassen; Wadgassen 1961; S.66
3 LA Best.22/2531; Blatt 164
4 Dr.H.W.Herrmann: Inventar saarl.Betreffe des Bestandes Collection de Lorraine in der Handschriftenabteilung
der franz.Natinalbibliothek; Tome 90;
fol.94; Saarbrücken 1964 ('Junker Hennen der Junge' ist mit andern Bürge für die Bezahlung eines Pferdes,
das 'Sybel von Püttlingen' bei 'Ulrich,von Breydenbach' am 20.3.1399 kaufte.)
6 LA Saarbrücken; Best. 22/2706; Bl.178; S.315
7 H.W.Herrmann: Der Dreissigjährige Krieg; in: Gesch.Landeskunde des Saarl.; Saarbrücken 1978; Bd.1; S.257/58
8 LA Saarbrücken; Best. 22/2706; Bl.178; S.315
9 Ebenda S.385
10 Ebenda S.448
11 Wie Anm. 4; vergl. J.Müller: Fam.Kundl.Angaben im Prozeß zw.Derlen u.Bous
in: SFK Bd.2; Jg IV;1973; Heft 24
12 Wie Anm.6; Bl.178/79; S.315-317
13 Ebenda; Bl.180; S.320
14 LA Saarbrücken; Best.22/2410; S.216
15 Ebenda S.244
16 Wie Anm.6; S.257
17 LA Saarbrücken 22/2708; S.49
18 LHA Koblenz 56/1293;
nach einem Urteil des Parlamentes in Metz aus dem Jahre 1717; 10.03.1685
das allen Besitz in Püttlingen genau festlegte; waren ein Morgen 320 gevierte Ruten;
die Rute zu 10 Schu und ein Fuderplatz Heu, 240 gevierte Ruten.
Ein Bauer mit 105 M.Ackerland hatte 14 Fuderplätze Heu und dementsprechend kamen
auf einen Besitz zwischen 45 und 60 M.Land
6-8 Fuderplätze Heu.
19 A Saarbrücken; Best.22/413; Bl.176 Rückseite; S.211/12
20 B.Rupp: Die Einw.v.Lisdorf u.Ensdorf v.1520-1735; siehe R Nr.53;
Danach war Heinrich Faust; der die Engelfanger Wiesen an Ritten-Dürcken verkaufte;
ein Schwager der Eheleute Rupp-Dürck,
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02.07.1680 Jakob von Wahlschied und seine Hausfrau Margarethe verkaufen an Ritten von Rittenhofen
ein Fuder Wiesenplatz in der Lach zu Sellerbach, wie Verkäufer von seiner Frauen Vater ererbt.
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RENOVATURPROTOKOLL VON RITTENHOFEN 1684:
'1.und 2. Vogtey modo Ritt von Rittenhofen 2 Dritteil an Häusern und Gärten.
Diesen ist zu seinen 2 drittel bey gegenwärtiger Renovatur zugeteilt worden an Hausplätzen und Gärten.
Item die 6 Haußstätt und Hofgering sammt allen Gärten darum und darann; so
diesseits dem Floß; so vom Kohlwieser Brunn herunter kommt und in die
Hermesbach läuft; gelegen seindt; also daß er Ritt an diejenige Hofstätt und
Gärten über dem Floß im Geringsten nichts haben noch prätendieren solle; daß gleich auch
Fiscus auf das; was diesseits der Bach an Gärten und Hofstätt gelegen ist verziehet und quittiert.
Weil aber des Fisci 1/3 an Gärten und Hofstätt jenseits der Bach vor besser und gültiger
gegen der anderen 1/3 eins geachtet; so ist jedoch alles uf gn.Herrschaft ratificatione verglichen
und abgeredet daß ihme; Ritten dieses Präcippi wegen noch ein Fuder Heu uf etwa einem anderen Bann
nachgetragen
und gegeben werden solle.',
Es folgen noch Gärten diesseits der Bach und 9 Wiesen.
------
RENOVATURPROTOKOLL ENGELFANGEN 1684:
hier besitzt er eine Wiese und 2/3 Anteil an 4 Wiesen.
,Nur einen Monat danach; es war am 20 April 1685; verkauften dann ein Heinrich Faust
und seine Frau aus Engelfangen, eine dort gelegene; sechs Fuder Heu haltende Wiese
'ahn Ritten Dürcken zu Rittenhofen; Margarethenn seine eheliche Haußfrau und Erben'
gegen Barzahlung für 23 Reichstaler (15).
Was man vorher Türck schrieb; hieß hier Dürck; und der Zuerwerb auf Engelfanger Bann
durch die Frau des Ritt, deren Vorname damit auch feststeht; vergrößerte den Besitz
der Ritten Dürcken auf die ursprüngliche Größe
des Bannes Rittenhofen; wo ja sechs Fuderplätze Heu zur Deckung von wahrscheinlich während
des schrecklichen Krieges entstandenen Schulden anderweitig verkauft waren.

Die Wiesenrenovatur von Engelfangen im Jahr 1688 nennt dann als Besitzer von 7 1/2 Fuderplätzen Heu;
von denen einer von Jakob Wagner aus Güchenbach; und die restlichen von Heinrich Faust erworben wurden;
immer noch dem 'Ritt von Rittenhofen' (15); der demnach auch selbst Wiesen auf diesem Bann gekauft hatte.
Und nach der Rittenhofer Wiesenrenovatur von 1688 besaßen dort zu gleichen Teilen der
'Ritt von Rittenhofen; Ritten Sohn Jacob' und 'Bastian,Ritt'(= Rupp) zusammen 23 Morgen Wiesen (17);
was etwa 30 Fuderplätzen Heu entsprach; und zuzüglich der Heuplätze in Engelfangen
einen ganz enormen Wiesenbesitz in dieser Zeit darstellte (18).
Schließlich nennt eine Niederschrift vom 6.Mai 1693 mit beigefügtem Schein einen 'Hanß Bernardt Folz';
der seinen in Rittenhofen wohnenden 'Schwägern Jacob Türck und Bastian Rupp'
den von seiner Frau herkommenden vierten Teil an Rittenhofen für 15 Reichstaler verkaufte;
woran; wie aus einer Nachbemerkung ersichtlich; auch der Schwager Peter Albert Anteil hatte (19).
Der beigefügte Schein ist eine vom Pastor von Cölln (=Püttlingen-Köllerbach)
ausgestellte Quittung; auf der es nicht Türck oder Dürck; sondern ganz deutlich 'Jacob Dirck' heißt.
Der Name der Frau des Hans Bernard Foltz wird wird nirgens erwähnt.
Wahrscheinlich hieß sie Anna Maria ; denn so wird einmal ihre Schwester Margarethe;
die Frau des Sebastian Rupp genannt; was sicher auf eine Verwechselung zurückgeht (20).
Daß die Wiesenrenovaturen von Engelfangen und Rittenhofen aus dem Jahre 1688
immer noch den vorher verstorbenen Ritt von Rittenhofen als Wiesenbesitzer nennen; und auch 1693
den damals ebenfalls schon toten Peter Albert noch erwähnen; dürfte nichts weiter als ein
durch die Lage der Dinge bedingte Unachtsamkeit gewesen sein.
Wahrscheinlich war es so; das das noch dem Ritt zugeschriebene Wiesendrittel zusammen seiner Frau
und der damals anscheinend, noch nicht verheirateten Tochter; die die Frau des Bernard Foltz wurde;
sowie der noch im elterlichen Haus lebenden Witwe des Peter Albert gehörte.
Als dann die Mutter tot war; übernahm die Witwe des Peter Albert mit ihren Kindern den Hof der Eltern;
und Hans Bernard Foltz; der von Engelfangen war; verkaufte bei der Erbauseinandersetzung den Anteil
seiner Frau an Rittenhofen im Austausch gegen die Ritten-Dürcken gehörenden Wiesen in Engelfangen.

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10.03.1685 Das restliche Drittel des Rittenhofer Bannes jenseits des Flusses erwarb des Ritten
Schwiegersohn Bastian Rupp für 75 fl.
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20.04.1685 Heinrich Faust und seine Hausfrau aus Engelfangen verkaufen 6 Fuder heuhaltende Wiesen
an Ritten Dürcken zu Rittenhofen, Margarethe seine eheliche Hausfrau und Erben für 23 Reichstaler.
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ARPENTERIE - ABMESSUNG DER WIESEN 1688:
Rittenhofen:
Ritt von Rittenhofen 7 2/3 Morgen
Ritten Sohn Jakob 7 2/3 Morgen
Bastgen Ritt 7 2/3 Morgen

Engelfangen und Cölln:
Ritt von Rittenhofen 6 Morgen
Jacob Ritten Sohn 3/4 Morgen
Bastgen Ritten Tochtermann 3/4 Morgen
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QUELLE:
Himbert/Altmeier: Die Familien d.kath.Pfr.Kölln vor 1850, Nr.316
Karl Ludwig Rug: Burg Bucherbach im Köllertal
Karl Ludwig Rug: Ren.Prot.d.ehem. Grafsch. Saarbrücken...
Jacob Müller: 'Ritt von Rittenhofen' war Ahnherr; in: Saarbr.Zeitung, Gesch. u.Landschaft 177/178, 1979;
Benedikt Rupp: Die Einw.von Lisdorf und Ensdorf 1520 - 1738, Nr.53
Benedikt Rupp: Die Einw.von Ensdorf vor 1870, Nr.301